Dummytraining 2015 - Toni


12.12. Training bei Antje: Markierung, Suche


Für das letzte Training in diesem Jahr hatte Antje sich tolle Aufgeben ausgedacht: statt der üblichen Standard-Dummies gab es viele verschiedene Apportiergegenstände wie Kaninchenfelldummy, Nylondummy, 1kg-Dummy und Kaninchen- und Entenatrappe aus Gummi.

Als erstes sollten die Hunde die neuen Dummies kennen lernen. Dazu wurde das entsprechende Dummy als eine einfache Markierung in das etwa hüfthohe Buchenwäldchen geworfen. Da Toni Kaninchenfelldummies schon kennt, holte er diese Markierung ohne zu zögern. Da er voll auf Kaninchenfell abfährt spuckte er das Dummy eher wiederwillig aus, was für mich aber soweit in Ordnung ist. Schlimmer wäre, mit der Beute abzuhauen. Glücklicherweise neigt Toni nicht dazu! Das rutschige Nylondummy holte Toni auch ganz selbstverständlich rein. Beim 1kg-Dummy musste Toni sein Maul schon ganz schön weit aufsperren und den Kopf sehr hoch nehmen um es nicht zu verlieren. Mit so einem großen Dummy im Maul sah Toni ganz schön klein und zierlich aus, wie er sich so durch die Buchen kämpfte :-). Besonders gefreut habe ich mich, dass er es auf dem Rückweg gut festgehalten und nicht zwischendurch verloren oder damit herumgekaspert hat. Das war früher immer der Fall, als ich von Puppydummies auf Standarddummies umgestellt habe. Dann war die Kaninchenatrappe an der Reihe und Toni flitze ganz interessiert zur Fallstelle. Nach kurzem schnuppern packte Toni das Dummy instinktiv am Mittelteil, griff mit dem Maul über den Rücken, und brachte die Beute zu mir. Kurz durchzuckte es Toni wie vom Affen gebissen und er setze an, das Kaninchen zu schütteln, unterließ es aber dann doch und lieferte es ganz brav in die Hand ab. Als dann als letztes die Entenatrappe geworfen wurde hibbelte Toni schon ganz gespannt am Startpunkt herum. Ich schickte ihn los und Toni pickte ohne Umschweife direkt mittig auf und kam schnell zurück. Da zeigte sich das Talent des jagdlich motivierten Hundes ;-)

Nachdem alle Hunde jedes Dummy einmal aus dem Buchenwäldchen geholt hatten legte Antje alle zuvor kennen gelernten Dummies für eine Suche in den Buchen aus. Jeder Hund sollte mindestens drei Dummies holen. Toni war als letzter (5 von 5) an der Reihe und immer noch hochmotiviert. Beim letzten Training hatte Toni anscheinend richtig was gelernt, denn er ging dieses Mal viel ruhiger ins Suchengebiet und suchte sich systematisch von vorne nach hinten. Die ersten drei Dummies (Kaninchenfell, 1kg-D., Nylon) hatte er schnell gefunden und so schickte ich Toni erneut in die Suche. Er lief bis an den hinteren Rand (Ilexbüsche) des Suchengebiets, reagiete aber sofort auf den Stopppfiff und suchte sich wieder nach vorne in die Richtung des Startpunktes. Dabei stolperte er über die Kaninchenatrappe und brachte sie direkt mit. Es fehlte noch die Ente. Ich wusste ungefähr in welchem Bereich sie lag und schickte Toni die richtige Richtung. Nach kurzer Zeit suchte er nicht mehr so intensiv und wurde unsicher, ob überhaupt noch etwas zu finden war... ich ging ein Stück mit in das Buchengestrüpp und gab nochmal freundlich und motivierend das Suchkommando. Als er die Ente dann fand feuerte ich ihn nochmal extra an und knuddelte Toni bei der Abgabe kräftg durch.

Abschließend machten wir noch ein paar Anti-fress- und Gehorsamsübungen auf einem Waldweg. Dazu wurden Rinderohren und Kopfhautstreifen als Slalomparcour ausgelegt. Aufgabe war zuerst mit Leine durch den Leckerchen-Slalom laufen, dann ohne Leine und zum Schluss eine Abrufübung am Futter vorbei. Ziel war natürlich die Ohren und Kopfhautstreifen unberührt zu lassen. Toni zeigte bei der ersten Übung direkt Meideverhalten und lief im großen Bogen um die Verführung herum. Eine Folge von regelmäßigem Anti-fress-Training im Alltag. Diese Übungen waren keine große Herausforderung für Toni :-).

Zur Belohnung bekam jeder Hund nach dem Training ein Rinderöhrchen und selbstgebackene Hundekekse. Vielen Dank dafür :-). Es war ein schönes Abschlusstraining!


9.12. Einweisen: Kommando "back" (zurück)


Heute habe ich Toni das Kommando "back" beigebracht.


28.11. Training bei Antje: Suche, Einzelmarkierungen


Trainingsort war dieses Mal eine leicht verwilderte Wiese im Wald. Wir warteten mit den Hunden am Waldrand hinter einem Gebüsch während Antje viele Dummies in einen ca. 25x25 Meter messenden Bereich aus abgestorbenem Farn warf. Man wurde einzeln zur Aufgabe gerufen. Toni und ich waren als letztes Team an der Reihe. Im Farn lagen sieben Dummies, drei sollte Toni mindestens holen. Ich schickte mit "such!" (Mist, Pfeiffe vergessen, ich Pfeiffe!) in den Farn und ab ging die Post ! Toni stöberte wie wild drauf los und raste planlos umher, verließ sogar das Suchengebiet. Ich rief in also zurück und Antje schickte ihre Hündin in die Suche. Als sie mit einem Dummy zurückkam fiel dann auch bei Toni der Groschen (pfennigweise ;-)) und ich schickte ihn erneut in die Suche. Nach kurzer Zeit kam er mit dem ersten Dummy zurück und gab es ganz aufgeregt in meine Hand.

Auf der Suche nach den Dummies...
Auf der Suche nach den Dummies...

Auch beim zweiten Dummy suchte Toni sehr ausdauernd, aber noch ein bisschen hektisch. Mit Sicherheit machten ihn auch die guten Wildgerüche aus dem Farndickicht etwas wuschig... :-). Nach der Abgabe hing die Zunge schon ordentlich heraus, aber uns fehlte noch mindesten ein Dummy und so schickte ich Toni erneut ins Suchengebiet. Da er nicht sofort zum Erfolg kam kontrollierte Toni die beiden Stellen, an denen er schon Dummies gefunden hatte. Zwischendurch guckte der kleine braune Labi fragend aus dem Gestrüpp... Ich sollte ihm dann helfen und ging in den Farn, um ihm die Stellen zu zeigen, die noch nicht abgesucht wurden und ermunterte noch mehrmal mit "such such!". Toni nahm dann nach ein paar Minuten wieder Witterung auf und fand sein drittes Dummy. Ich rannte sofort jubeld zum Startpunkt zurück und nahm das Dummy von Toni engegen :-). Vier von sieben; blieben also noch drei Dummies für den nächsten Hund. Die verbliebenen Säckchen waren echt gut versteckt und selbst Antje, die die Dummies geworfen hatte, hatte keine Ahnung, wo sie liegen könnten. Dummy Nummer fünf wurde aber schließlich gefunden. Dann gab es eine neu Chance für Toni. Er ging freudig ins Suchengebiet und war echt ausdauernd und nicht mehr so hektisch bei der Sache. Damit Toni in jedem Fall zum Erfolg kommt, hatte ich mir ein Dummy eingesteckt, welches ich zur Not hätte irgendwo fallen lassen können. Toni hatte aber eine Witterung aufgenommen und blieb dann plötzlich fragend stehen. Ich ging zu ihm und schaute mich um. Es dauerte wirklich eeewig, bis ich entdeckte, dass Toni mit einer Vordepfote auf dem Dummy stand, was halb von Farngestrüpp bedeckt war. Mit einem erneuten "such!" nahm er die Nase wieder runter und hüpfte überrascht zur Seite; er hatte sein Dummy entdeckt :-). Ich lief los und rief "wir haben eins!" und Toni rannte direkt hinter mir her - ohne Dummy! Dann brauchte es nur noch ein "Ey, apport!" und Toni merkte, dass er was vergessen hatte. Puh, nachdem wir alle zuende gelacht hatten holte ein anderer Hund das letzte verschollene Dummy aus dem Farn. Die Aufgabe war für alle nicht einfach, hat aber unheimlich viel Spaß gemacht.

Nach einer kleinen Pause ging es mit einer Einzelmarkierung weiter. Der Startpunkt war auf Höhe des Farns, die Markierung fiel knapp vor der Baumreihe. Beim ersten Durchgang stand der Wind günstig, Toni hatte punktgenau markiert und das Dummy war innerhalb weniger Sekunden eingesammelt. Auch beim zweiten Durchgang wusste Toni genau, wo das Dummy liegt. Allerdings kam der Wind aus Richtung der Fallstelle und Toni bekam sehr früh Witterung. Das Dummy lag noch ein paar Meter weiter weg. Leicht verwirrt ging Toni an einem kleinen Strauch schnüffeln und wollte wohl verlegenheitspinkeln, kleiner Drecksack ;-). Auf ein böses "Ey!" suchte er sich dann aber schnell ans Dummy heran und brachte zuverlässig zurück. Der letzte Durchgang war dann wieder kein Problem; sauber markiert, geradeaus gelaufen und schnell abgeliefert :-).

Bei diesem Training konnte ich sehr schön sehen, dass Toni die Markierungen schon sehr gut arbeiten kann. Er ist ruhig uns konzentriert bei der Sache.

Eine Suche in so einem verlockend nach Wild duftenden Gestrüpp verleitet Toni natürlich stark und Dummies sind in dem Moment nicht Priorität, aber mit ein bisschen Übung wird Toni mit der Zeit weniger hektisch in die Suche gehen.

Ein wirklich tolles Training nachdem Toni rundum zufrieden und erschöpft war.


17.11. Probetraining in Bochum

 

Um mal ein bisschen über den Tellerrand zu gucken habe ich bei einem Probetraining in Bochum mitgemacht. Ich konnte mit Toni direkt mitarbeiten. Es wurden Markierungen und Memories mit sieben Hunden in der Line gearbeitet. Toni war in der Line absolut steady und ließ sich nicht von beirren, wenn mal ein Hund eingesprungen ist oder eine Ehrenrunde drehte. Auch als der Hund neben uns mit einem Spielzeug wild belohnt wurde saß Toni fest auf seinem Hintern. Leider riss ein junger Rüde immer wieder seiner Besitzerin aus und benutzte Toni als Punchingball. In diesen Situationen ließ ich Toni laufen, damit er dem Rüden aus dem Weg gehen kann oder sich wehren kann. Der hormongeplagte Jungrüde war leider zu flink, als dass ich ihn wirksam von Toni hätte fernhalten können. Trotz der Aufregung - es war auch einfach nervig - ließ Toni sich nicht davon beeindrucken und konnte sofort wieder konzentriert weiter arbeiten. (Ich hätte den Rüden spätestens nach dem zweiten Ausbruch aus dem Training genommen, da man ihm schon jedesmal wenn er an der Reihe war ansehen konnte, dass er die Dummies zwar gesehen hat, aber lieber die Gruppe aufmischen will.) Toni kam erst an seine Grenzen, als die Distanzen der Markierungen stetig größer wurden. Er ging wie gewohnt schön gerade raus Richtung Markierung, doch als er seine persönliche Maximalentfernung erreicht hatte ging die Nase runter und Toni begann nach dem Dummy zu suchen. Mit einer Hilfestellung von Detlef schaffte Toni es aber dann beim nächsten Versuch doch weiter raus zu gehen und das Dummy einzusammeln. Bei einem weiteren Durchgang überlief er die Fallstelle kurz vor einer großen Baumwurzel und fing hinter der Wurzel an zu suchen. Ich sah, dass Toni etwas aufgepickt hatte und pfiff ihn zu mir, da ich dachte, er ist doch noch über ein Dummy gestolpert. Ganz brav brachte Toni mir dann aber ein Stück der Wurzel in original Dummygröße... darüber habe ich mich natürlich genauso gefreut wie über ein Dummy :-).

Nach 1,5 Stunden merkte ich Toni schon deutliche Erschöpfung an. Das anspruchsvolle Training und die vielen fremden Hunde, das unbekannte Gelände, der hartnäckige Jungrüde, der auf Kloppe aus war... all das erforderte sehr viel Konzentration und Kraft von Toni. Ich beendete das Probetraining mir einer einfachen Markierung in hohem Gras und verabschiedete mich dann von der Gruppe. Ich bin mir noch nicht sicher, ob Toni und ich in diese Trainigsgruppe passen.  Vom Trainingsstand her passt es sicherlich, der Trainingsaufbau hat mir auch ganz gut gefallen. Dass erwachsene Hunde regelmäßig vor dem Training oder zwischendurch gemeinsam über die Wiese ballern und toben sagt mir aber eher weniger zu. Kommt Zeit, kommt Rat :-).


11.11. Einweisen auf eine Doppelmarkierung, langes Voran

 

Zum aufwärmen ließ ich Toni ein paar einfache Markierungen aus dem hohen Gras holen. Ich schickte ihn mit dem Kommando und dem Handzeichen "voran", woraufhin Toni sehr schön geradeaus zum Dummy lief.

Für die Einweiseübung setzte ich Toni auf einem Trampelpfad in der Wiese ab und entfernte mich ca. 15 Meter von ihm (face to face). Dann warf ich die beiden Markierungen, die jeweils links D1 und rechts D2 neben ihm landeten (auf einer gedachten Linie bilden die Dummies und Toni drei Punkte im Abstand von jeweils 10 Metern). Währenddessen war Toni absolut steady, aber sehr gespannt und aufmerksam.

Mit einem Ausfallschritt und deutlichem Handzeichen nach links und dem Kommando "rüber" schickte ich Toni zuerst auf das Dummy D1 (siehe Video). Nach erfolgreicher Abgabe setzte ich Toni wieder auf den Ausgangspunkt und schickte ihn dann auf die gleiche Weise (Ausfallschritt + Handzeichen nach rechts + "rüber") nach rechts auf das Dummy D2. Toni hatte mit beiden Markierungen keine Probleme und so wiederholte ich die Übung, schickte ihn aber dieses Mal zuerst auf D2, damit Toni auch auf die Richtung achtet und sich nicht die Reihenfolge des Ablaufs merkt.

Da Toni vor dem Training mit Spock und einem Jack Russel ordentlich über die Wiese  geflitz war, hing die Zunge nach der Doppelmarkierung schon ganz schön raus. Um Toni eine kleine Pause zu gönnen, bestand die nächste Übung erstmal aus Warten und Aufpassen. Ich setzte ihn wieder auf dem Trampelpfad ab und ging los, um eine Einzelmarkierung für die Voranübung auszulegen. Das Dummy D3 liegt auf gerader Linie kurz vor dem Baum ca. 35 Meter von Tonis Position entfernt im Laub. Auch bei dieser Übung war Toni absolut steady, aber gespannt wie ein Flitzebogen. Erst auf das Kommando "voran" startete er durch. Als er im Laubhaufen vor dem Baum angekommen war machte ich vorsorglich den Suchenpfiff, damit er nicht übers Ziel hinaus schießen und womöglich das Dummy überlaufen würde. Toni hatte das Dummy aber genau auf dem Radar, er suchte gar nicht, sondern pickte es direkt auf und kam zurück. Auch diese Übung wiederholte ich noch einmal um sie zu festigen. Demnächst werde ich die Distanz noch ein bisschen vergrößern.

Da Toni so gehorsam und konzentriert war, warf ich zur Belohnung den Dummyball noch ein paar Mal just for fun durch die Botanik. Jetzt liegt das Bärchen zufrieden und vollgefressen im Bett und schnarcht :-).


6.10. Grundlagen der Dummyarbeit: Betty Schwieren


Seminar in Willich


28.9. Privates Training

 

Während des Spaziergangs machte ich mit Toni ein paar  kleine Apportierübungen. Ich hatte mir die Taschen mit kleinen Suchendummies voll gepackt und verlor diese immer mal wieder auf dem Weg. Zum Glück konnte ich Toni zurück schicken und suchen lassen ;-). Stolz brachte er mir alle verlorenenen Dummies zurück.

Zum Abschluss versenkte ich drei Dummies (Markierungen) im hohen Gras neben einem Apfelbaum. Sie lagen sehr dicht beieinander zischen vielen leckeren Äpfeln. Eine besondere Herausforderung für den Apfelliebhaber Toni. Er konzentriete sich aber sehr gut und brachte nacheinander jedes Dummy, ohne auch nur einen Apfel anzuschnüffeln. Besonders stolz bin ich, dass er ein Dummy aufpickte und direkt ablieferte. Er machte keine Anstalten, doch zu tauschen und ein anderes Dummy oder gar zwei zu bringen.

Toni mit dem Suchendummy
Toni mit dem Suchendummy

5.9. Training bei Antje: Markierung nach Gehör


Alles spielte sich an einem kleinen Gebüsch im Wald ab. Wir legten einen Punkt, ungefähr 20 Meter vom Gebüsch entfernt, als Startpunkt für die Hunde fest.

Antje befand sich einige Meter entfernt  (X1) und warf ein Dummy in den dichten Bewuchs, der Hund sollte auf direktem Weg da hinein und apportieren.

Das war jetzt kein Problem mehr für Toni (beim Training vom 27.6. war er noch etwas empfindlich) und er holte das Dummy schnell und gab es schön in meine Hand. Nachdem alle Hunde einmal an der Reihe waren, war Antje ihren Werferjob los und wir Hundeführer mussten selber ran.  Der Hund sollte am Startpunkt abgeleint werden, dann Fußgehen bis zu Punkt X1 und absitzen. Der HF sollte ein Dummy in das Gebüsch werfen und der Hund auf seinem Hintern sitzen bleiben. Dann Fuß zurück zum Startpunkt und den Hund zum Apport schicken.

Für Toni und mich war diese Aufgabe sehr gut zu bewältigen. Toni war sehr gehorsam und sprang nicht ein.

Im Laufe des Trainings arbeiteten wir uns auf die gleiche Weise zu den anderen Punkten. Also frei bei Fuß vom Start zu X2 (X3, X4), zurück zum Start und apportieren auf Kommando.

Jeder Durchgang klappte einwandfrei. Toni hatte sofort verstanden, dass sich die Beute in dem Gebüsch befindet und war ohne Ausnahme gehorsam und holte nur auf Kommando. Er ging auch jedes Mal vom Startpunkt geradeaus in das Gebüsch, statt zum jeweiligen Dummywurfpunkt zurückzulaufen und von dort ins Gebüsch zu gehen.

Toni hat darauf vetraut, dass ich es besser weiß und ihn mit Absicht geradeaus in das Gebüsch schicke. Das war der kürzeste und schnellste Weg an die Beute zu gelangen.

Das ist für uns ein großer und wichtiger Schritt im Training :-) und zeigte einmal wieder auf, wie wichtig der Grundgehorsam ist.


18.7. Training bei Antje: Markierungen


Wir trafen uns im Wald an einer Stelle mit einen tief liegenden Bachlauf. Parallel zum Waldweg verläuft der Bach ungefähr 10-15 Meter tiefer, auf der anderen Seite des Bachs geht es ebenso viele Meter wieder hoch. Die Hänge sind kaum bewachsen. 

Bevor wir die Dummies raus holten, gab es eine Runde Anti-Fress-Training. Auf dem Waldweg wurden ein Rinderohr und ein Maisenknödel ausgelegt. Die Hunde sollten an der Leine an die Leckereien heran geführt werden und durch ein Abbruchkommando am Fressen gehindert werden. Da Toni diese Übung bereits in vielen Variationen kennt, war das kein Problem. Auch ohne Leine klappte die Übung hervorragend. Zum Abschluss sollte das Rinderohr apportiert werden. Toni brachte das Ohr zügig, konnte sich aber nicht verkneifen, ein-zwei Mal darauf zu kauen, und gab es brav ab.

Da die Hunde Markierungen schon ein paar Mal gearbeitet haben, erhöhten wir nun den Schwierigkeitsgrad, indem die Dummies auf die andere Seite des Baches, auf den Kamm und an den Hang, geworfen wurden. Die wartenden Hunde konnten vom Weg aus jede Markierung auf der anderen Seite sehen und auch den arbeitenden Hund auf seinem Weg zum Dummy beobachten. Bevor Toni an der Reihe war, ließen sich zwei Hunde stark vom Bach ablenken und planschten eine Runde oder stöberten am Hang entlang und pinkelten einige Male, bevor sie endlich das Dummy holten. Dann war Toni an der Reihe; er markierte gut und wusste ganz genau, wo das Dummy auf der anderen Seite lag. Da er aber gesehen hatte, dass seine Vorgänger sich erst ein bisschen im Bach vergnügten, blieb auch er dort unten hängen und begann zu schnüffeln. Ich rief ihm dann ein verärgertes "Ey! Apport!" (weil ich ja genau wusste, dass er weiß, wo das Dummy liegt) hinterher und sofort rannte er den gegenüberliegenden Hang hoch, pickte das Dummy auf und kam schnell und auf direktem Weg wieder zu mir. Sogar die Abgabe war verhältnismäßig gut. Bei der nächsten Einzelmarkierung lief alles, wie es soll und Toni preschte den Hang herunter, auf der anderen Seite wieder hoch und kam zügig mit Dummy zurück. Er wusste also ganz genau, dass nicht im Bach gespielt oder gepinkelt wird, konnte sich beim ersten Mal nur nicht zusammen reißen. Ich war sehr zufrieden, dass er mit dem neuen Gelände so gut zurecht kam und dass er bei der ersten Markierung nach der Ansage nicht blockiert, sondern seine Aufgabe dann doch korrekt ausgeführt hat. 

Die nächste Aufgabe war eine Doppelmarkierung. Das erste Dummy fiel (wie die vorigen) auf der anderen Seite des Baches im oberen Bereich am Hang, das zweite Dummy wurde parallel zum Waldweg (im rechten Winkel also zur ersten Markierung) an den Hang auf unserer Seite des Baches geworfen. Da Toni die Stelle der ersten Markierung bereits gut kannte, entschied ich mich ihn zuerst auf die zweite Markierung zu schicken. Er holte das Dummy ohne Probleme und lieferte schön in die Hände ab. Ich drehte ihn sofort Richtung erste Markierung und schickte ihn los; Toni ging schnell den Hang runter, auf der anderen Seite wieder hoch, pickte auf und kam auf direktem Weg zurück. Ich habe mich total gefreut, dass er die Aufgabe so gut gemeistert hat! Ich musste überhaupt nicht eingreifen und habe ihn statt dessen ein bisschen angefeuert. :-)

Nach diesem Training war Toni wirklich platt und er rollte sich sofort ein, als er ins Auto konnte. 


27.6. Training bei Antje: Suche

 

Dieses Mal stand die Suche auf dem Programm. Das Suchengebiet befand sich im Wald an einer etwas lichteren Stelle. Der Startpunkt für den Hundeführer (X) befand sich kurz vor einem quer verlaufenden Weg. Dahinter ein großer Ilexbusch mit mehreren Dummies darunter, dann eine Freifläche (auch mit Dummies) mit wenig Unterholz und dann wieder ein Ilex mit Dummies darunter.

Der Hund sollte über den Weg hinweg in das Suchengebiet, quasi auf den Ilex zugeschickt werden.

Toni ließ sich von dem pieksenden Busch beeindrucken und stand etwas hilflos herum, versuchte halb um den Busch herum zulaufen, da er die Dummies roch, traute sich dann aber doch nicht. Ich ging dann mit Toni zusammen links am ersten Ilex vorbei und dort fand er einen Einstieg unter den Busch. Ich ging wieder zum Ausgangspunkt zurück und Toni kam dann auch schnaufend und staksend mit Dummy aus dem Busch direkt auf mich zu. Er hatte sich also von hinten nach vorne durch den Busch gekämpft. Ich schickte ihn dann erneut in die Suche und Toni ging dieses Mal direkt durch das kleine Loch in den Ilex, wo er vorher rausgekommen war. Er fand und lieferte schön bei mir ab.

Fazit dieser Aufgabe: Toni nutzt seine Nase gut, nimmt aber die Tiefe des Gebietes nicht an. Er hätte es sich ja auch einfach machen können und weiter raus auf die Freifläche zu gehen, um an Dummies zu kommen. Da ist er noch zu unsicher und fragt immer wieder nach Hilfe.

Beim nächsten Durchgang lagen in dem vorderen Ilex keine Säckchen mehr (sollsten zumindest), der Hund musste sich also weiter nach hinten suchen. Toni ging wieder direkt in den ersten Ilex, etwas schneller und sicherer schon. Wir dachten ja, dass dort nichts mehr liegt und ich sollte warten, ob Toni auf die Idee kommt, woanders zu suchen. Nach einiger Zeit kam Toni allerdings doch mit Dummy aus dem Busch und wir guckten etwas verwundert, da hatten wir uns wohl verzählt... Damit Toni für das nächste Dummy dann doch mal tiefer ins Gebiet ging, schickte ich ihn von links neben dem vorderen Ilex auf die Freifläche zu. Er wollte direkt wieder von hinten an den Ilex, da stoppte ich ihn aber und schickte wieder auf die Freifläche. Erst war Toni unsicher und glaubte mir nicht, dass auch dort Dummies liegen sollen und nahm einen Stock auf. Auf ein nachdrückliches "Aus!" und "Such!" fing er dann wieder an zu suchen und lief auch etwas freier und sofort bekam er Wind und fand ein Dummy am Rand des hinteren Ilex. Ein ziemlich offensichtliches auf der Freifläche hatte er überlaufen.

Nach diesen beiden Durchgängen war Toni ganz schön geschafft und ich bin total stolz, dass er wirklich überlegt hat, wie die Aufgabe zu lösen ist.

Zwei der sechs Rüden, die heute dabei waren, hatten schon eine bessere Vorstellung von Suche und wurden nochmal von einem ganz anderen, weiter entfernten Punkt in das Suchengebiet geschickt. Sie sollten die letzten verbliebenen Dummies rausholen. Wir anderen machten noch ein paar Übungen zur sauberen Abgabe.


Im Laufe des Trainings fiel uns auf, dass Toni und ein anderer Rüde (der letztes Mal fehlte) sich sehr ähnlich sehen und auch im Verhalten gab es verblüffende Übereinstimmungen... wir hatten tatsächlich Halbbrüder (gleicher Vater) vor uns. So klein ist die Welt :-)

Toni (rechts) mit seinem 2013 geborenen Halbbruder (mitte).
Toni (rechts) mit seinem 2013 geborenen Halbbruder (mitte).

13.6. Training bei Antje Wilms-Gülicher: Doppelmarkierungen

 

Ich war mit Toni zu einem Probetraining bei Antje, welche mir eine Bekannte aus dem Begleithundekurs empfohlen hatte. Wir trafen uns mittags in einem Wald in Schwelm. Die Gruppe bestand aus vier Labradorrüden und der Hündin der Trainerin. 

Um Tonis Trainingsstand einschätzen zu können, sollte er eine Einzelmarkierung arbeiten. Bis auf die missglückte Abgabe war Antje recht zufrieden und ich konnte mit Toni in der Gruppe mitmachen.

Für die nächsten zwei Stunden standen Doppelmarkierungen auf dem Plan. Beim ersten Durchgang sollten wir die Dummies selbst werfen und zwar in einem großen Winkel eines von dem Hund weg und das andere über den Hund. Toni markierte beide Säckchen gut und war steady. Der Apport war kein Problem, die Abgabe wieder sehr holprig. Da die anderen Hunde auch bei der Abgabe Schwierigkeiten hatten, machten wir nach diesem Durchgang einen Exkurs zum Thema Halten und Tragen. Toni weiß grundsätzlich, was von ihm verlangt wird und deshalb war es mir bis dato ein Rätsel, warum er bei der Abgabe mal direkt ausspuckt oder anfängt, das Dummy im Maul hin und her zuschieben... Dank Antje fiel dann der Groschen und nachdem ich etwas an meiner Körpersprache und Haltung änderte, bot Toni mit das Dummy  schon viel besser an. Da sieht man mal wieder, wie wichtig es ist, wenn jemand beobachtet und Feedback gibt und dass es häufig auch gar nicht am Hund liegt, wenn etwas nicht funktioniert. 

Beim nächsten Durchgang Doppelmarkierungen sollten wir darauf achten, dass der Hund ordentlich markieren kann, ihn also in die Wurfrichtung drehen, und ihm durch deutliche Körpersprache zeigen, welches Dummy (das zuletzt geworfene) er holen soll. Antje warf die Dummies anfangs mit einem "brrrt"-Geräusch, damit die Hunde auch wirklich die Flugbahn verfolgten und nicht träumend in die Gegend schauten. Auch hier hatte Toni keine Probleme, markierte gut, war aber ein bisschen übereifrig und sprang beim zweiten Dummy ein. Toni ließ sich mit einem perplexen "Ey!" aber sofort stoppen und hüpfte wieder in die Grundstellung. Anschließend holte er beide Dummies schnell rein und die Abgabe klappte auch schon viel besser. 

Nach einer Pause ging es an den dritten und letzten Durchgang. Dieses Mal warf Antje die Säckchen noch ein bisschen weiter und es sollte die zuerst geworfene Markierung auch zuerst geholt werden. Toni hatte sich beim ersten Dummy mit der Entfernung verschätzt und bretterte erstmal un der Fallstelle vorbei, guckte ein bisschen verdutzt und fing an zu suchen. Da er nicht auf die Idee kam, dass er zu weit gelaufen war, rief ich ihn zurück und kurz bevor ich ihn im Bereich der Fallstelle stoppen wollte, bekam er das Dummy in die Nase, pickte es auf und kam zurück. Das war wirklich schön anzusehen :-). Obwohl er für den ersten Apport einige Zeit gebraucht hatte, wusste er noch, wo die zweite Markierung lag und apportierte ohne Probleme. 

Das Training hat mir wirklich gut gefallen und war sehr entspannt. Die Gruppe ist nett und ich werde auf jeden Fall beim nächsten Training wieder dabei sein :-).


9.6. Markierungen im Wald-Bach-Gelände


Als Trainigsgelände habe ich eine T-förmige Weggabelung mit einer angrenzenden Senke und Bachlauf im Wald ausgesucht. Zu Beginn hab ich Toni in der Mitte der Gabelung abgesetzt und in jeden Wegarm ein Dummy geworfen (die Dummies lagen also auf einer geraden Linie ca. 50m voneinander entfernt und Toni saß in der Mitte, 180° Winkel). Bei dieser Doppelmarkierung sollte Toni abwechselnd das zuletzt oder das zuerst geworfene Dummy zuerst holen. Der Reiz auf das zuletzt geworfene Dummy zu laufen, war beim ersten Durchgang noch recht hoch, doch Toni blieb standhaft und apportierte wie gewünscht, jedoch recht langsam. Die nächste Aufgabe sagte Toni dann sehr viel mehr zu, denn die Dummies flogen in die Senke mit dem Bach. Als erstes gab es eine Einzelmarkierung, die am oberen Rand der Senke landete und zum Bach herunter rollte. Toni war sofort sehr interessiert, lief aber auf Freigabe eher vorsichtig in die Senke, stieg über einen umgekippten Baum und nahm das Dummy auf. Der Rückweg war schnell und sicher. Offenbar hatte er sich beim ersten Durchgang gut orientiert... ich warf als nächstes zwei Dummies, die sehr nah beieinander landeten. Meine Sorge, Toni könnte deshalb auf die Idee kommen, zu tauschen, war völlig unbegründet. Er bretterte auf Kommando los, übersprang den Baum, nahm auf, flog zurück wieder über den Baum und lieferte ab. Da Toni echt heiß drauf war, beorderte ich ihn ins Fuß und schickte ihn nach 21...22...23... auf das zweite Dummy. Auch dieses holte er auf dem kürzesten Weg :-). Diese Aufgabe wiederholte ich mit kleinen Variationen noch zwei mal. So ein Gelände findet Toni einfach super und man sieht das sofort an seiner motivierten Arbeitsweise.


Toni springt mit Dummy über einen umgekippten Baumstamm.
Tonis Rückweg aus der Senke.

27.5. Basics, Einzel-/Doppelmarkierung


Zum Einstieg ins Training habe ich den Hier- und Stoppfiff nochmal aufgefrischt. Toni war im Wald im Freilauf und ab und zu pfiff ich "Hier" oder "Stop". Der Abruf sitzt wirklich gut und Toni kam schnell angeflitzt, der Stoppfiff ist allerdings ein bisschen eingerostet und so brauchte er ein paar mal Hilfe.

An einer y-förmigen Weggabelung warf ich erst mehrere Einzelmarkierungen auf den Waldweg. Hier belohnte ich das schnelle Aufnehmen und Zurückbringen. Anfangs war Toni noch recht langsam, mit Pfiff kam er dann aber richtig schnell rein. Anschließend warf ich eine Doppelmarkierung ca. 15m weit in zwei Arme der Weggabelung. Ich schickte Toni schnell auf das zuerst geworfene Dummy und nach Abgabe schickte ich ohne Pause aus der Grundstellung auf das zweite Dummy.

Nach fünf Minuten beendete ich die Übung, da Toni sehr gut mitgemacht hatte. Nach so einer langen Trainingspause wollte ich ihn nicht direkt überfordern.


26.5.

In diesem Jahr stand das Dummytraining bisher weit im Hintergrund. Der Fokus lag hauptsächlich beim Begleithundetraining. Da dieses Kapitel nun abgeschlossen ist, kann das Dummytraining wieder los gehen :-)