Lava im Schlafzimmer

Finch und Dexter, November 2016. Foto: Pia Michnik
Finch und Dexter, November 2016. Foto: Pia Michnik

Gruselphase No. 2 ist da.

Im Alter von 6 Monaten hatte Finch seine erste pubertätsbedingte Gruselphase und verbellte draußen plötzlich gefährliche Müllsäcke oder aufgerollte Schafszäune. Unbekannte und vor allem glatte Untergründe waren Lava und durften unter keinen Umständen betreten werden. 

Nach ein paar Wochen war der Spuk vorbei und Finchi lief wieder fröhlich durch die Welt. Jetzt, kurz nach seinem ersten Geburtstag, kam Gruselphase No. 2 mit Wucht und völlig unerwartet...

Einige Untergründe, das Laminat im Schlafzimmer zum Beispiel, sind wieder höchst gefährliche Lava. Im kleinen Finchi-Gehirn finden wohl gerade große Umbaumaßnahmen statt. Vor allem die Verbindung Gehirn - Füße scheint eine Großbaustelle zu sein. Finch ist sich seiner eigenen Füße gerade nicht so richtig bewusst. Ist ja auch schwierig, bei so vielen Füßen ;-). Wenn ihm auffällt, dass er ja auf gefährlichem, glatten Lava-Boden läuft, wird er hektisch und verhält sich, als stünde er auf einer Eisfläche. Komplette Verkrampfung und ausgefahrene Krallen. Dann wird er hektisch, will der unangenehmen Situation entkommen und rutscht aus... ein Teufelskreis. Das Hundehirn ist überfordert, er meidet in der Folge den Ort.

Ich helfe Finch nun ein bisschen, indem ich ihn langsam auf den Lava-Boden führe und alle seine Füße nacheinander anhebe und ganz bewusst und feste auf den Boden drücke. Er soll spüren, dass er ganz normal auf glatten Untergründen stehen und gehen kann. Das funktioniert sehr gut und nach kurzer Zeit entspannt Finch sich und läuft von sich aus ein bisschen herum. Ich muss aber trotzdem aufpassen, dass er sich nicht zu sehr über seinen Erfolg freut, denn dann springt er wieder wild mit der Rute wedelnd umher und rutscht in seiner Hektik wieder aus. Für die nächste Zeit heißt es also: laaaangsam Finch :-)

Draußen bewegt Finch sich aber weiterhin recht normal. Fremde Hunde werden mal kurz angewufft und auf unbekannten Wegen baut Finch etwas Zug auf der Leine auf, um sich sicher und verbunden zu fühlen.

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